© A. Etges/Mercator-Institut

Die Schreibstarken

Schreibflüssigkeit trainieren in der Grundschule

Bildungssprachliche Texte schreiben zu können zählt zu den Schlüsselkompetenzen in unserer Gesellschaft. Eine wesentliche Voraussetzung für eine entwickelte Schreibfähigkeit ist, dass die Schreibenden die basalen Schreibfertigkeiten mühelos beherrschen. Nur wer Texte flüssig schreiben kann, hat genügend kognitive Kapazitäten frei für anspruchsvolle Aufgaben wie das Planen von Texten oder die Berücksichtigung der Leserperspektive. Flüssig zu schreiben meint zum einen, Buchstaben, einzelne Wörter und kurze Sätze automatisiert, das heißt schnell, mühelos und korrekt aufzuschreiben und zum anderen, Ideen flüssig zu formulieren. Die Flüssigkeitsaspekte sind dabei eine zentrale Voraussetzung einer umfassenden Schreibkompetenz. Haben Schülerinnen und Schüler Schwierigkeiten mit dem flüssigen Schreiben, müssen diese diagnostiziert und die Fertigkeiten angemessen aufgebaut werden.

Wie genau Schreibflüssigkeit wirksam gefördert werden kann, ist noch nicht vollständig geklärt. Anders als bei der Leseflüssigkeit liegen für die Schreibflüssigkeit bislang kaum Förderkonzepte vor, die theoretisch fundiert und empirisch erprobt sind. In einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt zur Lese- und Schreibflüssigkeit (FluLeS) wurde am Mercator-Institut ein solches Konzept mit Fördermaterialien entwickelt und in der 6. Jahrgangsstufe mit vielversprechenden Ergebnissen erprobt.

Im Projekt Die Schreibstarken wird dieses Konzept für die Grundschule adaptiert. Ziel ist zum einen, das Trainingsmaterial zur Schreibflüssigkeit an einer größeren Stichprobe mit jüngeren Schülerinnen und Schülern der 3. und 4. Klassenstufe an Berliner und Hamburger Grundschulen in einer Interventionsstudie zu erproben und zu schauen, wie wirksam es ist. Zum anderen begleiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Implementation des Materials in den Unterricht und analysieren diesen Prozess. Damit möchten die Forscherinnen und Forscher einerseits erweiterte Erkenntnisse zum Zusammenhang von Schreibflüssigkeit und Textqualität gewinnen. Andererseits verfolgen sie das Ziel, so differenzielle Hinweise zu generieren, wie Fördermaßnahmen zur Schreibflüssigkeit besonders wirksam sind. Dadurch lassen sich praktikable, empirisch fundierte Konzepte entwickeln, mit denen Lehrkräfte die Schreibflüssigkeit der Schülerinnen und Schüler gezielt fördern und sie flächendeckend im Unterricht der Grundschule einsetzen können.

Auf einen Blick

Ziel

Ziel des Projekts ist die Entwicklung, Erprobung und Implementation eines Konzepts zur Förderung der Schreibflüssigkeit in der dritten und vierten Klassenstufe an Berliner und Hamburger Grundschulen.

Kooperationspartner

Land Berlin (Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie)
Freie und Hansestadt Hamburg (Behörde für Schule und Berufsbildung)

Laufzeit

Dezember 2020 - November 2022

Projektleitung

Dr. Sabine Stephany
Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek

Projektteam

Anne Griepentrog
Alina Koch
Franziska Rößing (WHB)
Alexandra Stevens (SHK)
Maja Wilms (WHB)