10.07.2017
Bericht

Wie holt man die Sprache ins Fach - und das Fach in die Sprache?

Als unstrittig gilt, dass Bildungserfolg in hohem Maße mit sprachlichen Kompetenzen zusam­menhängt.
Für eine erfolgreiche schulische und (fach­)unterrichtliche Teilhabe sind allgemein­, aber insbesondere fach­-, bildungs- und schulsprachliche Kompetenzen entscheidend. Sprachsensibler Fachunterricht und durchgängige Sprachbildung als Querschnittsaufgabe aller Fächer sind die notwendige Konsequenz.

Dabei kristallisiert sich heraus, dass es nicht (nur) um eine „einfache“ Übertragung traditioneller sprachdidaktischer Ansätze in den Fachunterricht gehen kann. Vielmehr erscheint es notwendig, als Primat das jeweils einem Fach genuine Potenzial aufzugreifen und davon ausgehend ein Bewusstsein für sprachliche Anforderungen in den fachlichen Handlungen zu entwickeln und zu implementieren. Die Fach- und Sprachdidaktiken stehen diesbezüglich beiderseits aktuell vor großen Herausforderungen, denn eine solche verknüpfte Denkweise steht noch am Anfang. Die spezifischen Sprachanforderungen im jeweiligen Fach sind weder in der Deutschdidaktik noch im Bereich DaF/DaZ traditionell verankert. Der Entwicklung sprachlicher Kompetenz in den Fächern sollte jedoch deutlich mehr Bedeutung zugemessen werden.
Die im Folgenden dargestellten vom Mercator-Institut geförderten Entwicklungsprojekte aus Münster, Bochum, Niedersachsen (Teilprojekt Oldenburg) und Paderborn zielten genau darauf ab, praxisorientierte Möglichkeiten an dieser Schnittstelle von Sprachbildung im Fach auszuloten. Die Projekterfahrungen zeigen erfolgreiche Ansätze auf, benennen aber auch Herausforderungen für die Zukunft. Dieser Artikel ist in leicht veränderter Form zuvor in der Publikation Blick zurück nach vorn erschienen.

Autorinnen

Prof. Dr. Eva Blumberg ist seit 2012 Professorin für die Didaktik des naturwissenschaftlichen Sachunterrichts an der Universität Paderborn. Ihre Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte fokussieren die Gestaltung adaptiver Lehr-Lernumgebungen für den naturwissenschaftlichen Sachunterricht der Grundschule (Inklusion, Sprachbildung) sowie die Verbesserung der Lehrerausbildung von Sachunterrichtsstudierenden. Prof. Dr. Juliana Goschler ist Juniorprofessorin für Deutsch als Zweitsprache/Deutsch als Fremdsprache an der Universität Oldenburg und lokale Projektleiterin des Projekts Umbrüche gestalten – Sprachenförderung und -bildung als integrale Bestandteile innovativer Lehrerbildung in Niedersachsen.

Prof. Dr. Lena Heine ist seit 2010 Juniorprofessorin für Sprachlehrforschung an der Ruhr-Universität Bochum. Dort ist sie unter anderem verantwortlich für das Modul „Deutsch für Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte“.

Dr. Sabina Schroeter-Brauss ist Studienrätin im Hochschuldienst am Germanistischen Institutder Universität Münster und Projektleiterin des vom Mercator-Institut geförderten nordrhein-westfälischen Entwicklungsprojekts Sprache im Fach: Texte schreiben im Deutsch- und Fachunterricht.

Sprachbildung im Fachunterricht: Lösungsversuche in vier Projekten

Sprache im Fach: Texte schreiben im Deutsch- und Fachunterricht (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)

Das im Projekt entstandene Handbuch „Sprache und naturwissenschaftlicher Fachunterricht“ wendet sich an Lehrende und Studierende der naturwissenschaftlichen Lehramtsfächer und soll in Seminaren der naturwissenschaftlichen Fachdidaktiken im DaZ-Modul (oder in ähnlichen Kontexten) eingesetzt werden.
Ziel des Handbuchs ist es, die Studierenden für die Relevanz von Sprache in den naturwissenschaftlichen Unterrichtsfächern zu sensibilisieren und auf die besondere Herausforderung von Sprache im Unterricht dieser Fächer für mehrsprachige Schülerinnen und Schüler aufmerksam zu machen. Ein besonderer Fokus wird dabei auf das lernförderliche Potenzial des Schreibens im naturwissenschaftlichen Unterricht gelegt.

Ausgangspunkt unserer Überlegungen waren zunächst typisch deutsch- bzw. fremdsprachendidaktische Themen: Vermittlung des (Fach-)Wortschatzes, Leseverstehen von Lehrbuchtexten, Schreiben im Unterricht (schriftliches Lösen von Aufgaben, Protokollen, Tests u. Ä.). Wir haben also mit unserer sprachdidaktischen Brille auf den naturwissenschaftlichen Fachunterricht geschaut. Deshalb haben wir gleichzeitig nach „Brückenbauern“  unseres Projekts gesucht – und wurden zweifach fündig: bei unseren eigenen Studierenden und im sogenannten  DFU, dem deutschsprachigen Fachunterricht an Schulen im Ausland (auch als CLIL bezeichnet).

Brückenbauer sind Studierende (und auch Absolventinnen und Absolventen, d. h. Referendarinnen und Referendare sowie Lehrkräfte) mit den Fächern Deutsch sowie Biologie, Chemie oder Physik, die es übernahmen, im Rahmen ihrer Masterarbeit ein sprachliches Thema mit einem Fachthema zu verbinden und/oder im Unterricht verschiedene sprachliche Aktivitäten auszuprobieren. Auf diese Weise entstanden Masterarbeiten, die beispielsweise eine sprachbewusste Unterrichtseinheit für den Biologieunterricht konzipierten, das Schreiben von Versuchsprotokollen im Biologie- oder Chemieunterricht untersuchten oder sich dem „Scaffolding“ als Methode beim Verfassen schriftlicher Beschreibungen widmeten. Dabei wurden sowohl Unterrichtsstunden in Absprache mit der zuständigen Lehrkraft gehalten und evaluiert als auch Schülertexte erhoben und ausgewertet. Referendarinnen und Referendare probierten aus, welche Wirkung es hat, alle Fachbegriffe jeweils mit Artikel und Pluralform anzugeben, und bekamen von Schülerinnen und Schülern sowie Fachleiterinnen und Fachleitern ein positives Feedback.

Wir selbst haben Aufgabenstellungen unseres Buchs auf mehreren Lehrerfortbildungen und in einzelnen Seminarsitzungen in Fachdidaktik-Seminaren im DaZ-Modul vorgestellt bzw. mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ausprobiert und uns ein Feedback geholt.

Eine Hilfe waren uns auch die langjährigen Erfahrungen des deutschsprachigen Fachunterrichts im Ausland bzw. die Konzepte des fach- und sprachintegrierten Lernens in der Zielsprache Deutsch (vgl. Fachzeitschrift Fremdsprache Deutsch 30/2004, 40/2009, 54/2016). Die Unterrichtsmaterialien des Goethe-Instituts für den deutschsprachigen naturwissenschaftlichen Fachunterricht beispielsweise in Polen, Ungarn und Bulgarien können zwar nicht einfach auf die Situation in der Sekundarstufe I in Deutschland übertragen werden, geben aber wertvolle Hinweise für den Umgang mit der fachlichen  und der sprachlichen Seite jedes Themas.
Wichtig ist die Klarstellung, dass im Fachunterricht das Fach (d. h. die Vermittlung der Fachinhalte) und nicht die Sprache im Vordergrund steht. Die Fachlehrerin und der Fachlehrer sind aber gleichwohl für die Vermittlung der Sprache, die in ihrem Fach verwendet wird und die sie von ihren Schülerinnen und Schülern verlangen, verantwortlich.

Miteinander — Stärkung fachspezifischer Sprachförderung in Theorie und Praxis (Ruhr-Universität Bochum)

Ziele des Projekts Miteinander waren es, im Rahmen der Lehrerausbildung an der Ruhr-Universität Bochum eine Sensibilisierung und Weiterbildung für die lehrerausbildenden Fächer im Bereich „Sprachbildung im Fach“ und „Umgang mit sprachlicher Heterogenität in der Schule“ zu bewirken und Lehrveranstaltungskonzepte zu entwickeln, die eine Qualitätssicherung in der Lehrerbildung innerhalb des Deutsch-als-Zweitsprache-Moduls (DSSZ-Moduls) zur Folge hatten. Dazu wurden in einem universitätsinternen Förderprogramm insgesamt zwölf innovative Lehr-Lern-Projekte aus unterschiedlichen lehramtsausbildenden Fächern durch finanzielle Mittel gefördert, die sie dabei unterstützen, im Austausch mit dem Projektteam neue Lehrveranstaltungskonzepte für den fachspezifischen Teil des DSSZ-Moduls zu entwickeln und zu erproben. Das vertretene Fächerspektrum war breit: Neben Geschichte, Sozialwissenschaften, Mathematik, Deutsch, Fremdsprachendidaktik/Sprachlehrforschung, Religion und Erdkunde war auch Sport vertreten.

Voraussetzung für die Förderung war, dass Studierende intensiv in die Entwicklung neuer Konzepte einbezogen wurden und diese mit Schülergruppen erprobten; dabei standen stets die fachlichen Zielsetzungen im Vordergrund, von denen dann Unterrichtsaktivitäten zur Förderung der dafür notwendigen sprachlichen Mittel abgeleitet wurden. Es entstanden Pools an Lernaufgaben für den Fachunterricht und auch Datensätze in Form von Schülertexten etc., die für die einführende Sockelvorlesung im DSSZ-Modul genutzt werden können. Neben regelmäßigen interdisziplinären Austauschtreffen unter den Lehrenden und Workshops mit externen Expertinnen und Experten zum Ziel der Qualitätssicherung konnte aufbauend auf den Miteinander-Strukturen eine Vernetzung innerhalb der Didaktiken erreicht werden, die mittlerweile zur gemeinsamen Beschäftigung mit Aufgaben als zentralem Bestandteil von Unterricht geführt hat.

Diese sehr positiven Ergebnisse müssen jedoch auch vor dem Hintergrund der Begrenzungen eines solchen Ansatzes gesehen werden. Ein neues Themenfeld in die Didaktiken der Schulfächer hineinzubringen, ist ein sehr langfristiges und arbeitsintensives Unterfangen. So konnten viele für die Lehrerbildung zuständige Fächer auch mithilfe des Förderprogramms nicht erreicht werden.

Die Initiative führte zwar punktuell zu hochwertigen Lehrveranstaltungen, liefert allerdings keine Lösung für ein fächerübergreifend hochwertiges Lehrangebot für alle angehenden Lehrerinnen und Lehrer. In den Feedbacks
zu den geförderten Projekten, in denen neben den Studierenden auch die Lehrenden befragt wurden, lassen sich noch weitere Desiderata erkennen. Studierende wie Lehrende drückten trotz großen Engagements und Einsicht in die Wichtigkeit der Thematik für die Didaktiken noch große Unsicherheit in Bezug auf Möglichkeiten der Entwicklung sprachsensibler Unterrichtseinheiten aus. Es wurde gewünscht, noch stärker durch die Sprachlehrforschung begleitet zu werden. Vor diesem Hintergrund erscheint es für die Zukunft eher wegweisend, den neuen Herausforderungen durch Team-Teaching zu begegnen.

Umbrüche gestalten – Sprachenförderung und -bildung als integrale Bestandteile innovativer Lehrerbildung in Niedersachsen (Niedersachsen, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg)

Spezifisch für das niedersächsische Projekt Umbrüche gestalten – Sprachenförderung und -bildung als
integrale Bestandteile innovativer Lehrerbildung in Niedersachsen ist die dezentrale Integration der Themen Deutsch als Zweitsprache, Mehrsprachigkeit und Sprachförderung in die lehrerbildenden Studiengänge. Es wird also kein weiteres DaZ-Modul entwickelt, sondern stattdessen werden die relevanten Inhalte in bereits existierende Module integriert.

In den meisten Lehramtsstudiengängen gibt es vor allem in den bildungswissenschaftlich-pädagogischen Studienbestandteilen Module, die sich mit Heterogenität und Diversität auseinandersetzen – bisher jedoch oft ohne Bezug zu spezifisch sprachlicher Vielfalt und den daraus resultierenden Anforderungen an Lehrende und Lernende. Auch viele fachdidaktische Module sind geeignet, Methoden sprachsensiblen Unterrichtens zu vermitteln. Ebenso können aber auch in fachwissenschaftlichen Lehrveranstaltungen Fachsprachen und fachspezifische bildungssprachliche Register thematisiert werden.

Der Vorteil des integrativen Konzepts ist, dass keine ganzen Module oder Modulteile der Studiengänge wegfallen müssen. Allerdings bedeutet die Integration sprachbezogener Inhalte in Studiengänge mit verschiedensten Modulen und Studienverläufen auch einen immensen Arbeitsaufwand. Eine enge Zusammenarbeit mit den Fachdidaktiken ist dabei unerlässlich. Dies stellt – wie jede inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit – alle Beteiligten vor schwierige Herausforderungen.

Zunächst müssen die Fachdidaktikerinnen und Fachdidaktiker für die Themen interessiert und sensibilisiert werden. Unsere bisherigen Erfahrungen zeigen, dass dies bis auf wenige Ausnahmen gelingt – vor allem dann, wenn eine klare Kooperationsbereitschaft signalisiert wird, nicht ein „Eingriff“ von außen. Dabei hat sich auch der Weg über die Studierenden als diejenigen, die in ihrer beruflichen Zukunft mit sprachlich heterogenen Lerngruppen konfrontiert sein werden, als sehr sinnvoll erwiesen – werden diese für sprachliche Heterogenität sensibilisiert, fordern sie nicht selten entsprechende didaktische Themen und Vorschläge selbst ein. Dabei müssen die sprachwissenschaftlichen und -didaktischen Akteure immer wieder kritisch überprüfen, inwieweit oft als selbstverständlich oder grundlegend betrachtete Inhalte aus der Perspektive anderer Fächer tatsächlich notwendig und sinnvoll sind. Gleichzeitig ist es mit sprachwissenschaftlichen und -didaktischen Gemeinplätzen über das Wesen von Fach- und Bildungssprache nicht getan, sondern es müssen tatsächlich die fachspezifischen Sprachanforderungen und Möglichkeiten der Vermittlung untersucht und ausgelotet werden.

Im nächsten Schritt muss eine echte Zusammenarbeit zwischen Sprachwissenschaft bzw. -didaktik und den Fachdidaktiken etabliert werden – nur so können sinnvolle und nachhaltige Lehrkonzepte entstehen. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass es verschiedene Wege in eine solche Zusammenarbeit geben kann: Nicht nur gemeinsames Planen und Durchführen von Lehrveranstaltungen, auch gemeinsam betreute Qualifikations- und Abschlussarbeiten oder gemeinsame Forschungsprojekte im Themenfeld Sprache und Fach können Anlass und Anstoß sein. Dabei kann es auf beiden Seiten immer wieder gewollt oder ungewollt Versuche geben, sich neu entwickelnde Fragen in bereits bestehende Forschungsfelder des jeweiligen Faches einzuordnen und in diesem Rahmen zu interpretieren. Das produziert häufig Irritationen, da die Beteiligten des anderen Faches das Gefühl bekommen können, „ihre“ Fragen würden zu etwas ganz anderem gemacht. An dieser Stelle helfen nach unserer Erfahrung eine eingehendere Beschäftigung mit den unbekannten Forschungsfeldern und wiederum das Hinterfragen eigener fachspezifischer „Denkbegrenzungen“ in Kombination mit offenen Fachdiskussionen.

Vielfalt stärken – Sprachliche und kulturelle Heterogenität in der Lehrerausbildung nutzen lernen (Universität Paderborn)

Ziel des Grundschul-Teilprojekts für den naturwissenschaftlichen Sachunterricht Vielfalt stärken – Sprachliche und kulturelle Heterogenität in der Lehrerausbildung nutzen lernen ist es, sprach- und naturwissenschaftliche Sachunterrichtsdidaktik so zu verzahnen, dass es zu folgender „Win-win-Situation“ an Hochschule und Schule kommt:

Sachunterrichtsstudierende werden mit einer kombinierten fach- und sprachdidaktischen Ausbildung als „Förderlehrkräfte“ ausgebildet und führen begleiteten Förderunterricht zu einem gemeinsam sprachsensibel aufbereiteten naturwissenschaftlichen Sachunterrichtsthema (z. B. „Eigenschaften der Luft“) in Kleingruppen mit DaZ-Kindern an einer Grundschule durch.

Lehrende wie Lernende profitieren dabei gleichermaßen: Die Sachunterrichtsstudierenden und zukünftigen Grundschullehrkräfte erweitern über ihr Regelstudium hinaus ihre theoretischen Kenntnisse und unterrichtspraktischen, anwendungsbezogenen Kompetenzen in der Planung und Durchführung eines sprachbildenden naturwissenschaftlichen Sachunterrichts – womit sie u. a. auch ihre späteren Einstellungschancen an den Grundschulen erhöhen. Dazu profitieren die kooperierenden Grundschulen und ihre Förder-Grundschülerinnen und -schüler mit DaZ, die zur aktuellen und weiterführenden erfolgreichen Teilhabeam naturwissenschaftlichen Lernen zur fachlichen und (fach-)sprachlichen Förderung ausgesucht wurden.

In Verknüpfung von Fach- und Sprachdidaktik wird dazu das Potenzial des naturwissenschaftlich-technischen Sachunterrichts genutzt, handlungsorientierte forschend-entdeckende Lehr-/Lernsituationen zu gestalten, die fach- und sprachdidaktische Unterstützungselemente so zusammenführen, dass die Lernenden kognitiv aktiviert werden und bleiben. Diese „Scaffolding“-Maßnahmen sind die Schnittstelle zwischen naturwissenschaftlicher Sachunterrichts- und DaZ-Didaktik und ermöglichen den Lernenden die Aufrechterhaltung ihres Lernprozesses und fachlich und sprachlich das Erreichen ihrer individuellen proximalen Entwicklungszone. Beide beteiligte Lehr- bzw. Lerngruppen sollen dabei im Sinne einer multiplen Zielerreichung sowohl fachlich und sprachlich bzw.  fach- und sprachdidaktisch als auch überfachlich in ihrer Motivation und Selbsteinschätzung gestärkt werden.

Die bisherigen positiven Evaluationen aufseiten der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler sowie der Förderlehrkräfte und die enorme Nachfrage der Sachunterrichtsstudierenden nach einer Ausbildung als Förderlehrkraft sprechen für die Weiterführung, bestenfalls Verstetigung und Ausweitung des Projekts über die Zusammenarbeit mit anderen Fachdidaktiken. Nicht zuletzt nehmen die Kooperationsschulen das Förderangebot für ihre DaZ-Kinder dankbar – gern auch längerfristig – an und unterstützen aktiv die Zusammenarbeit.

Entwicklungen im und um das Lehr-Lern-Projekt zielen durch Verknüpfungen in Forschung und Lehre auf die Verstetigung und langfristige curriculare Implementation des Projektansatzes ab. Zur erweiterten Evaluation des Lehr-Lern-Projekts auf Lehrenden- und Lernenden-Seite kommt die Einbindung von Master-Studierenden als Förderlehrkräfte mit empirischen Abschlussarbeiten hinzu. Darüber hinaus werden Synergieeffekte durch ein seit 2015 regelmäßig veranstaltetes Lehre-Tandem der DaZ- und naturwissenschaftlichen Sachunterrichtsdidaktik erwartet, das die verknüpfte fach- und sprachdidaktische Planung eines exemplarischen naturwissenschaftlichen Sachunterrichtsthemas und seine unterrichtspraktische Erprobung in einer Vorbereitungsklasse beinhaltet.