
Lehr-/Lernmaterialien für Neuzugewanderte
Lehrkräfte in Vorbereitungsklassen stehen vor der Herausforderung, alters- und leistungsgemischte Lerngruppen mit zum Teil sehr unterschiedlichen Bedarfen auf den Regelunterricht vorzubereiten. Eine von verschiedenen Gelingensbedingungen für diese Aufgabe sind gute Lehr-/Lernmaterialien. Wie Lehr- und Lernmaterial für den Unterricht mit Neuzugewanderten aus wissenschaftlicher und praktischer Perspektive gestaltet sein müsste und wie es entsteht wurde im Fachgespräch diskutiert.
Maßnahmen für schulische Erstintegration sind zunächst auf den Regelunterricht und die Teilhabe am schulischen Leben, später auf die gesellschaftliche Teilhabe abgestimmt. Daraus ergeben sich Anforderungen, die bei der Konzeption eines Lehrwerks berücksichtigt werden müssen. Lernziele, Themen, Aktivitäten und Sprachhandlungen bereiten die Lernenden auf ihre Rolle als Schülerin oder Schüler einer Regelklasse systematisch vor.
Die Fachexpertinnen und Fachexperten warnten zudem vor dem bedenkenlosen Einsatz von online frei verfügbaren Materialien, da sie die an sie gestellten hohen Qualitätskriterien selten erfüllen. Gute Lehrwerke sind hingegen aufwändig zu erstellen, didaktisch durchdacht und entwickeln systematisch eine angemessene Progression. Demgegenüber stehen Schülerinnen und Schüler, die sich Selbstlernmaterialien wünschen, um eigenständig, begleitend zur Vorbereitungsklasse oder im Anschluss daran, Kompetenzen auszubauen.
Als bildungspolitische Herausforderung wurde die große Heterogenität in den Klassen gesehen, auf die multidimensional und nicht allein über Lehr- und Lernmaterialien reagiert werden kann. Gelungene Lehr- und Lernmaterialien können ein guter Fahrplan für den Unterricht sein. Um neuzugewanderten Schülerinnen und Schülern zur gesellschaftlichen Teilhabe zu verhelfen sind jedoch weitere schulorganisatorische und bildungspolitische Faktoren entscheidend.