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10. März 2021Aktuelles

Neues Forschungsprojekt zur sprachlichen Entwicklung neu zugewanderter Schülerinnen und Schüler gestartet

Allein im Jahr 2015 sind rund 200.000 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahre nach Deutschland zugewandert. Der steigende Zuzug Minderjähriger in vielen Ländern hat dazu geführt, dass Forschung und Didaktik sich vermehrt für die Sprach(en)entwicklung der neu zugewanderten Schülerinnen und Schüler interessieren. Obwohl diese ohnehin relevante Gruppe zeitweilen auch noch mehr als zehn Prozent der Schülerpopulation darstellt, wurde sie in bisherigen Studien wenig berücksichtigt.

Diese Forschungslücke möchte das Mercator-Institut mit einem neuen Projekt schließen: Dort steht die sprachliche Entwicklung neu zugewanderter Schülerinnen und Schüler (sogenannter Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger) im Deutschen, Englischen und in der Erstsprache im Fokus. Zudem untersuchen die Forschenden, ob (und wenn wie) die sprachlichen Fähigkeiten in den drei Sprachen zusammenhängen.

In diesem Projekt werden unterschiedliche und für die Schule relevante Fähigkeiten und Kenntnisse untersucht, u. a. das Lesen, der Wortschatz und das Hörverstehen. Außerdem wird in einem Scoping-Review die Forschungslage zu dieser Gruppe im deutschsprachigen Raum eruiert. In einer Sekundärdatenanalyse wird die deutschlandweite NEPS-Studie betrachtet und werden die Lesekompetenzen erstmalig für diese Zielgruppe ausgewertet. In mehreren weiteren Teilprojekten erheben die Forscherinnen aber auch neue Daten mit ca. 100 zugewanderten Schülerinnen und Schülern der 5. bis 8. Klasse im Regelunterricht. Auch ihre nicht zugewanderten Mitschülerinnen und Mitschüler in den gleichen Klassen werden erhoben. Damit soll ein erster explorativer Schritt zur Erforschung dieser Zielgruppe geleistet werden und sich gleichzeitig der Weg für neue Projekte anbahnen.


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